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Stimm-, Atem- & Körpertherapie

Was ist Atemtherapie?

Ich bin KomplementärTheraupeut mit Branchenzertifikat OdA KT in Methode Atemtherapie mit EMR-Anerkennung (Zusatzversicherung unterstützt die Atemtherapie-Kosten)

 

Unsere Alltagserfahrung zeigt uns, dass unser Atem in Wechselwirkung steht mit unserem gesamten Erleben auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene. In der Körper- und Atemtherapie machen wir diese Wechselwirkungen zwischen Atem und unserem körperlich-seelisch-geistigen Organismus  bewusst und werden schrittweise für unsere ursprüngliche natürliche Atembewegung durchlässiger, wodurch unsere Selbstaktualisierungstendenz und Selbstheilungskräfte frei werden.

 

Wir können alle atmen, sonst könnten wir nicht leben. Atmen lernen müssen wir nicht. Aber die entscheidende Frage lautet: Nehmen wir unseren Atem wahr? Können wir uns von ihm helfen lassen, um Bewegungen im Alltag leichter und physiologisch adäquater auszuführen? Spüren wir, wie er auf letztlich alles reagiert, was wir erleben? Nehmen wir ihn gegebenenfalls in seiner momentanen Eingeschränktheit wahr? Erkennen wir die Gründe für diese momentane Eingeschränktheit? Können wir uns aus dieser Eingeschränktheit befreien durch das Bewusstmachen und Zulassen unseres Atems? Finden wir durch ihn so etwas wie Präsenz? Das Erlernen dieser körperlichen, seelischen und geistigen Kompetenzen ist Inhalt der Atemtherapie.

 

Unsere körperliche Verfasstheit steht in ganz unmittelbarer Wechselwirkung mit dem Atem, wie zum Beispiel die Erhöhung der Atemfrequenz bei erhöhter körperlicher Aktivität - das ist eine alltägliche Erfahrung. Wenn jedoch z.B. durch Stress die Bauchdecke und/oder die Schultern chronisch verspannt sind, oder wenn eine Fehlhaltung aus bestimmten Gründen über Jahren gewachsen ist, merken wir nicht unmittelbar, dass dadurch auch das Zwerchfell sich nicht mehr frei bewegen kann, sondern eingeschränkt oder sogar blockiert ist. Durch diese Einschränkung des Zwerchfells aber kann sich eine Vielzahl von körperlichen Auswirkungen ergeben: Die Verdauung ist betroffen, der Kreislauf, das Nervensystem, die Aufrichtung, die Funktionen des Beckenbodens, die Stimme etc. Diese Zusammenhänge sind uns im Alltag wenig bewusst, aber sie haben eine sehr große Wirkung auf unsere Befindlichkeit.

 

Die Umgangssprache weiß von den intimen Zusammenhängen zwischen seelischem Erleben und dem Atem: Es „verschlägt uns den Atem“, oder wir können endlich „aufatmen“, manchmal finden wir etwas „atemberaubend“, oder „da bleibt uns schlicht der Atem weg“ und wir „kriegen keine Luft“ mehr und sind „atemlos“, vielleicht „versagt uns auch die Stimme“, wir „werden spachlos“, oder wir „halten vor Angst den Atem an“ und müssten mal wieder tüchtig „durchatmen“. Das Zwerchfell ist unser zentraler Atemmuskel, der ganz unmittelbar auf unser seelisches Erleben reagiert: Mit dem Zwerchfell lachen, brüllen, schreien wir, mit ihm schluchzen und weinen wir aber auch. Unsere seelische Gestimmtheit spiegelt sich also direkt in unserem Atem.

 

Durch den bewussten zugelassenen Atem bauen wir Ich-Kraft auf und können unseren Geist beruhigen und besser im Hier und Jetzt präsent sein. 

 

Wie wirkt Atemtherapie?

Atemtherapie macht sich physiologische Gesetzmäßigkeiten und neurologische Prozesse zu Nutze, um über Spannungsveränderungen der Muskulaturen und über das vegetative Nervensystem auf den Atem zu wirken. Dies geschieht vor allem durch spezifische massageähnliche Dehnungen und die Arbeit mit Druck  und Druckpunkten , über gezielt eingesetzte fließende und/oder rhythmische Bewegungsabläufe  sowie über die Arbeit mit Vokalen und Konsonanten.

 

Durch das achtsame Wahrnehmen der sich dadurch verändernden Körper- und Atemphänomene kommt der*die Klienti*in schrittweise zum "bewussten zugelassenen Atem"  (Ilse Middendorf, Erika Kemmann-Huber). Dadurch wird der Körper allmählich durchlässiger für seine ursprüngliche natürliche Atemschwingung. Dies wiederum wirkt sich harmonisierend aus auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene: Über das vegetative Nervensystem ergeben sich Ausgleichsprozesse im psychosomatischen Bereich; die bewusste, zugelassene Atemschwingung unterstützt und ordnet den Fluss der Gefühle; durch die Sammlung zum Körper und zum Atem hin kann sich der Gedankenfluss beruhigen, es ergibt sich ein Weg in die Präsenz. Über das therapeutische Gespräch  können die Erfahrungen und Wahrnehmungen reflektiert und integriert und der Transfer in den Alltag  ermöglicht werden. Es entsteht so mehr innere Struktur und Balance, die eigenen Ressourcen werden bewußt und können kreativer im Alltag genutzt werden, wodurch die Resilienz verstärkt wird.

 

Wie läuft Atemtherapie ab?

Atemtherapie wird in zwei verschiedenen Formen angewandt: in Einzelarbeit sowie in Gruppenarbeit. Der Therapeut bietet beide Formen an, der*die Klient*in wählt in Absprache mit dem Therapeuten die stimmige Form. Die beiden Formen können sich auch ergänzen.

 

Die Einzelarbeit geschieht ihrerseits in zwei verschiedenen Settings. Zum einen ist das die übungszentrierte Arbeit, die vorrangig im Sitzen auf dem Hocker, im Stehen und in der Bewegung geschieht. Hier werden den momentanen Bedürfnissen des*der Klient*in angepasste Empfindungs-, Atemspür- und Bewegungsübungen angeboten. Zum andern wird im Liege-Setting gearbeitet, wobei der*die Klient*in vollständig angekleidet auf der Liege vom Therapeuten behandelt wird.

Die Behandlung besteht in gezielten, massageähnlichen Dehnungs- und Druck-Griffen, die den Atem des*der Klient*in in bestimmter Weise ansprechen. Maßgebend und die Arbeit führend ist immer der Atem des*der Klient*in, welche*r aktiv am Prozess beteiligt ist, indem er*sie die körperlichen Empfindungen, die aufsteigenden Gefühle, Bilder, Handlungsimpulse, Erinnerungen und Gedanken wahrnimmt. Das Nachspüren ist in beiden Settings ein wesentlicher Teil der Arbeit und eine Möglichkeit, stattgefundene Veränderungen bewusst zu machen. Das therapeutische Gespräch  hilft, die Veränderungen zu reflektieren und zu integrieren. Der Prozess der Arbeit zeigt, welches der beiden Settings zu einem gegebenen Moment stimmig ist. Während einer Sitzung können auch beide Settings angewandt werden.

 

Die Gruppenarbeit , in Form von "Atemgruppen" geschieht in der oben beschriebenen übungszentrierten Weise: Auf dem Hocker, im Stehen, in Bewegung wird durch meist sehr einfach auszuführende Übungen die Wahrnehmungsfähigkeit für die Körperempfindung und für den Atem entwickelt: Druck- und Dehnungsübungen, leichte Bewegungsabläufe, Erfahrungen der Vokal- und Konsonantenqualitäten sowie des stimmlichen Ausdrucks sind die Elemente, aus denen nach Maßgabe der Gruppe die Arbeit sich entwickelt. Dem individuellen Nachspüren folgen nach einer Übungssequenz kurze gemeinsameFeedbackrunden, wo das Erfahrene ausgetauscht und dadurch integriert werden kann. Gerade die Unterschiedlichkeit und Vielfarbigkeit der Rückmeldungen über die gemeinsam erlebte Übung kann wesentlich sein für die Klärung des individuellen Standpunktes und der eigenen Prozesse des*der einzelnen Teilnehmenden.

 

Wo hilft Atemtherapie?

Atemtherapie bewährt sich sowohl in der Prophylaxe wie auch als Begleittherapie bei akuten Zuständen diverser körperlicher sowie seelischer Beschwerden:

 

Körperliche Indikationen:

  • Atembeschwerden (COPD, Chronische Bronchitis, Asthma, Emphysem etc.)
  • Orthopädische Probleme (Haltungsschäden, Rückenprobleme,  Beschwerden mit dem Stütz- und Bewegungsapparat, Spannungsausgleich)
  • Beckenbodenprobleme: CPPS (Chronical Pelvic Pain Syndrom, Chronisches Beckenboden Schmerz-Syndrom), Harninkontinenz etc.
  • Herz-/Kreislaufprobleme (Bluthochdruck, Angina pectoris, Herzinsuffizienz, Durchblutungsstörungen etc.)
  • Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, träge Verdauung, Ausscheidungsregulation, etc.)
  • Stimm- und Sprachprobleme (Heiserkeit durch Überlastung der Stimme, Stottern etc.)
  • Schmerzzustände verschiedener Herkunft (Kopfschmerzen, Migräne etc.)
  • Schlafstörungen
  • Rehabilitation nach Unfällen, Krankheiten, Operationen

 

Seelische Indikationen:

  • Depressive Verstimmungen
  • Spannungs- und Erschöpfungszustände, Burn-out
  • Angst- und Panikstörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Unsicherheit im persönlichen Kontakt

 

Was kostet Atemtherapie?

Die Zusatzversicherungen der meisten Krankenkasse übernehmen die Kosten für Atemtherapie ganz oder teilweise. Die Unterschiede sind dabei von Kasse zu Kasse groß. Informationen darüber müssen direkt bei den Krankenkassen eingeholt werden.

 

Die Basis meiner Arbeit

Nebst der großen Selbsterfahrung in verschiedenen Therapiegebieten (siehe unter "Selbsterfahrung") bilden die folgenden Ausbildungen die Basis meiner Arbeit: 

 

Atem-Tonus-Ton® (nach Maria Höller-Zangenfeind) 2011-2013

Biosynthese bei David Boadella und Silvia Specht Boadella (2012-2014)

Schulmedizinischer Basiskurs, Dr.med. Hans Schwarz FMH, Apamed, 255 Stunden (2014-2016)

Körper- und Atemtherapie  am Institut für Atem- und Körperpsychotherapie in Freiburg im Breisgau, Ltg. Stefan Bischof und Anita Rieder (2014 - 2017), heute: Zentrum für Atem- und Körpertherapie zfakt.de.

Zertifikat Atempädagoge/Atemtherapeut AFA®.

 

Und zu guter Letzt ein Zitat von Cornelis Veening (1885-1974), dessen Impulse über seine Schüler*innen (u.a. Ilse Middendorf (1910-2009), Margrith Schneider (1917-2017)  die heutige Atemtherapie sehr stark mitgeprägt haben (zitiert nach KFischer/E. Kemmann-Huber, 1999):

 

"Die Atemarbeit, wie ich sie sehe, enthält die folgenden Elemente: Atmung, Bewegung und Ton - und eine psychologische Orientierung. Man kann die Frage stellen: Ist es Yoga? Die Antwort ist: Nein! Ist die Bewegung Gymnastik? Nein! Oder: Ist die Tonarbeit Stimmtechnik? Nein! Gemeint ist immer ein Sich-Kennenlernen, ein Sich-Erfahren, und zwar in der Schicht, wo es verpflichtet. Dazu muß es jedoch persönlich erlebt werden."

 

 Cornelis Veening                 

 

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